Sangerhausen – fühlt sich an wie Thüringen, ist aber noch Sachsen-Anhalt, ein recht gemütliches Städtchen mit freundlichen Menschen darin. Und einer Kulturkirche, die ein ausgemacht schöner Veranstaltungsort ist. Zudem gibt es einen tatsächlich versierten Techniker, der sein Handwerk versteht, heißt, unser zweites Konzert war wirklich schön. Entspannt liefen Aufbau und Soundcheck, und ein guter Geist hatte zudem Kaffee gekocht. Selbst eine überdimensioniert lange Leiter fand sich, dem Licht noch die passende Richtung zu geben. Das Publikum? Nun, entspannt ist wohl das richtige Wort, entspannt und neugierig, und aufmerksam. Für Lieder, deren Texte hier und da mehr als einen doppelten Boden haben, geradezu ideal. So blieben nach Konzertschluß die Gespräche nicht aus, heißt, Kunst als Anlaß für Kommunikation zwischen Menschen, die sich das erste Mal begegnen. Das Wichtigste dabei: die Augenhöhe. Das von Gleich zu Gleich. Keine Absperrung, keine Sicherheitsleute, keine Backstage, alles ganz nahe, und unverschämt echt. Sicher, das paßt nicht für jeden Musikanten, aber zu uns paßt es gut. Sangerhausen hat also das Zeug, eine schöne Erinnerung zu werden. Nun, das hat man nicht alle Tage.